Abschlusskonzert: „Ich habe vor, für immer zu leben“ / Ein Abend in drei Akten
Robert Stadlober liest aus Bernt Engelmanns "Die unfreiwilligen Reisen des Putti Eichelbaum" (Steidl 2021)
Als Richard »Putti« Eichelbaum in einer kalten Novembernacht vor dem »Dixie Dance Land« in New York tanzfreudige Matrosen in den Club lockt, um sich ein paar Dollar zu verdienen, ist er erst 19 Jahre alt und hat doch schon ein Leben für zwei geführt. Denn Putti wuchs auf der Flucht auf. Mit seinen Eltern war er 1933 vor den Nazis aus Berlin geflohen, über die Schweiz und Italien, die Bahamas und Kuba und schließlich – mit viel Glück – in die USA. Unterwegs lernte Putti Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch – und vor allem lernte er, aufmerksam zu sein und sich immer wieder in neuen Umgebungen zurechtzufinden...
Musik, Gedichte und Geschichten inspiriert von Leonard Cohen
„Ich habe vor, für immer zu leben“ sagte der Schmerzenmann, der Poet des Scheiterns, der Außenseiter im Maßanzug, der Suchende im Hellen und im Dunklen, Leonard Cohen, irgendwann einmal.
Musik, Gedichte und Geschichten von, mit, über und inspiriert von Leonard Cohen kommen zu Gehör. Spaziergänger:innen sind u. a. das Paranormal String Quartet (Arrangement), Benedikt ter Braak (Arrangement), Noga Bruckstein, Emilia Lomakova, Jens Friebe, Robert Beckmann, Alex Stolze und Jascha Nemtsov.
Bringen Sie Ihre Taschenwärmer, den Schnupftabak, Flachmänner und Ausgehschuhe und gesellen Sie sich dazu!
"Vom Aufstoßen der Fenster" - Konzertante Lesung zu Stefan Heym
„Ich aber ging über die Grenze“, so schrieb der junge Helmut Flieg im Frühjahr 1933, kurz nachdem er genau das getan hatte, nämlich über die Grenze gegangen war. Geflohen aus Deutschland, vor der sich anbahnenden Barbarei, nach Prag. Kurz bevor er sich den Namen gab, unter dem er weltberühmt werden sollte: Stefan Heym. Über die Grenze gegangen, geflohen, war er wegen eines Gedichtes. Eines von über 300, die er bis in den Sommer 1936 schrieb. Da war er schon wieder über einige Grenzen gegangen und würde noch über etliche gehen, auf seinem Weg durch dieses von Grenzen durchzogene 20. Jahrhundert.
Anfang 2020 fanden sich Klara Deutschmann, Daniel Moheit und Robert Stadlober ebenfalls an einer Grenze wieder, im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und Österreich, direkt am ehemaligen eisernen Vorhang. Und dort legten sich plötzlich Melodien über diese beinahe ein Jahrhundert alten Texte und es entstanden Lieder, die über all die Jahre und die Grenzen hinweg in unser Heute hinein sprechen. Lieder von Liebe und Tod, von den Vergessenen und den Verschwiegenen, von der Trauer und dem freudigen Überschwang der Geschichte. Von Deutschland und vom Antifaschismus. Von der Hoffnung der Zukunft und der Zukunft der Hoffnung. Im Sinne Stefan Heyms: „Vom Aufstoßen der Fenster“.
Robert Stadlober · Gesang, Gitarre, Sprache, Komposition
Klara Deutschmann · Gesang, Oboe, Sprache
Daniel Moheit · Akkordeon, Synths
Ausstattung: Astrid Noventa
Dramaturgische Mitarbeit: Lars Dreiucker
Datum | Uhrzeit
21. November 2021
18:00 Uhr
Gerhart-Hauptmann-Theater, Theaterring 12, 02763 Zittau
Tickets | Eintritt
Eintritt: 15 EUR
Ermäßigungsberechtigte haben freien Eintritt, benötigen aber eine gültige Eintrittskarte.
Ermäßigter Eintritt wird gewährt für:
* Behinderte mit GdB ab 50%
* Schüler, Studierende, Auszubildende, Teilnehmende am Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)
* Bezieher von Arbeitslosengeld I (ALG I)
* Personen, die Transferleistungen (ALG II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) erhalten sowie deren im Haushalt lebende Kinder unter 18 Jahren
* Geflüchtete sowie deren Begleiter